RADAR Software Release (Version 1.15)

Veröffentlicht: 14.12.2022

Überblick

Seit jeher unterstützt RADAR die FAIR-Prinzipien, um RADAR-Datensätze bestmöglich auffindbar, zugänglich, interoperabel und nachnutzbar zu machen. Mit dem aktuellen RADAR Software-Release haben wir die FAIRness von RADAR maßgeblich weiter optimiert:

  • Zum einen haben wir das RADAR-Metadatenschema aktualisiert (v9.1) und damit die Möglichkeiten der Metadatenannotation weiterentwickelt.
  • Zum anderen haben wir die RADAR-Landingpages entsprechend dem Signposting-Ansatz optimiert und implementieren somit einen wichtigen Teil des Fair Digital Object (FDO) Frameworks.

Die verbesserte RADAR Software-Version v.1.15 steht ab 14.12.2022 zur Verfügung.

Wir hoffen, damit die Metadatenannotations-Optionen und insbesondere die FAIRness von RADAR-Datensätzen zukunftsweisend und in Ihrem Sinne optimiert zu haben!

Neues RADAR-Metadatenschema v9.1

Das RADAR-Metadatenschema ist disziplinübergreifend angelegt, basiert auf dem DataCite-Metadatenschema und enthält zehn Pflichtfelder sowie 13 optionale Parameter. Es bietet eine Kombination aus kontrollierten Listen und Freitextfeldern. Bisher wurden bereits Normdaten für Personen (ORCID ID) und Förderorganisationen (CrossRef Open Funder Registry) unterstützt.

Im aktualisierten Metadatenschema v9.1 haben wir zwei weitere wichtige Normdaten über Programmierschnittstellen (API) integriert: Normdaten für Institutionen (ROR ID) und die Gemeinsame Normdatei (GND). Außerdem haben wir bestehende kontrollierte Vokabulare weiter ausgebaut und ausstehende Anpassungen an das aktuelle DataCite-Metadatenschema (4.4) vorgenommen.

Die Änderungen im Detail:

  • In den Metadatenfeldern Ersteller/in, Beitragende, Herausgeber/in, Rechteinhaber/in und Förderung können Institutionsnamen mit Hilfe des Research Organization Registry (ROR), dem weltweiten, von der Forschungscommunity geführten Register offener, dauerhafter Identifikatoren für Forschungsorganisationen, ausgewählt werden. Auf diese Weise können Forschende sicherstellen, dass ihre Angaben zu Organisationen bzw. Organisationszugehörigkeiten stets eindeutig, standardisiert, nachhaltig sowie maschinenlesbar erfolgen. Die Einbindung von ROR in RADAR erfolgt über die ROR API. Sobald Nutzerinnen und Nutzer mit dem Tippen des Institutionsnamens beginnen, wird eine Vorschlagsliste angezeigt, aus der bequem der gewünschte Eintrag ausgewählt werden kann. Der Organisationsname ist anschließend auf der RADAR-Landingpage dauerhaft mit dem persistenten Eintrag im ROR-Register verlinkt, in dem weitere aktuelle Informationen zur entsprechenden Organisation zu finden sind. Die standardisierte ROR ID wird auch in den Metadaten gespeichert. (Alternativ können Institutionsbezeichnungen weiterhin per Freitext eingegeben werden. Eine Verknüpfung zu ROR auf Ebene von Landingpage und Metadaten entfällt hierbei.)
     
  • Im Metadatenfeld Schlagworte können Forschende von nun an alternativ zur Freitexteingabe auch Normdatensätze aus der Gemeinsamen Normdatei (GND) hinterlegen. Die GND enthält aktuell über 9 Millionen Normdatensätze für Personen, Körperschaften, Kongresse, Geografika, Sachschlagwörter und Werktitel. Die Einbindung in RADAR, die über die LOD-Schnittstelle lobid-gnd des Hochschulrechenzentrums NRW erfolgt, kommt insbesondere (jedoch nicht nur!) den Bedürfnissen vieler geisteswissenschaftlicher Communities entgegen. Sobald Nutzerinnen und Nutzer mit dem Tippen des Schlagwortes beginnen, wird eine Vorschlagsliste aus der GND angezeigt, aus der bequem der passende Normdatensatz ausgewählt werden kann. Dieser ist auf der Landingpage dauerhaft mit dem persistenten GND-Normdatensatz verlinkt. Die Werte aller Attribute (keywordScheme, schemeURI, valueURI, classification code) werden auch in den Metadaten gespeichert.
     
  • Auf Empfehlung unseres Nutzerbeirats haben wir im Metadatenfeld Lizenz für das Datenpaket die Auswahlliste für die Nachnutzungsrechte um 13 weitere gängige Lizenztypen für Forschungsdaten und -software ergänzt: „Public Domain Mark 1.0“, "Public Domain Dedication and License (PDDL)", "Attribution License (ODC-By)", "Open Database License (ODC-ODbL)", "Apache License 2.0", "Common Development and Distribution License 1.0", "Eclipse Public License 1.0", "Eclipse Public License 2.0", "GNU General Public License v3.0 only", "GNU Lesser General Public v3.0 only", "BSD 2-Clause Simplified License", "BSD 3-Clause New or Revised License", "MIT License".
     
  • Zudem haben wir die Verknüpfung zu ePICs als verwandte Ressourcen  ermöglicht und im Metadatenfeld Datenquelle den neuen Typ "Umfrage" eingefügt. Beide Ergänzungen wurden aus den Reihen unseres Nutzerbeirats angeregt.
     
  • Letztlich haben wir noch ausstehende Anpassungen an das aktuelle DataCite-Metadatenschema (4.4) vorgenommen und entsprechende kontrollierte Werte ergänzt. Hierzu zählen z.B. weitere Relatierungen für verwandte Ressourcen ("isDescribedBy", "Describes", "HasVersion", "IsVersionOf", "IsPublishedIn", "IsRequiredBy", "Requires", "IsObsoleteBy", "Obsoletes").


Alle mit dem RADAR Metadatenschema v9.1 einhergehenden Änderungen stehen ab sofort über unseren formularbasierten Metadaten-Editor, in den Beispieldateien zum Upload von Annotationen per XML-Datei sowie über unsere RADAR REST API* zur Verfügung.

Das neue Schema v9.1 ist rückwärtskompatibel mit dem bisherigen Schema v09. Weitere Informationen finden Sie auf unseren Support-Seiten bzw. direkt in unserer Medatenschema-Dokumentation (PDF). Ab Seite 3 sind dort alle Änderungen im Kurzüberblick gelistet.  

Sämtliche Änderungen sind auch in der Revision History aufgeführt:

 

* Bei Nutzung der RADAR API ist seit dem Update des Metadatenschemas folgendes zu beachten: im Codeblock "POST body for creating a new dataset" ist "version" : "09" zu ersetzen durch "version" : "9.1"

 

Signposting

Die Signposting-Community hat das Ziel, das wissenschaftliche Web maschinenfreundlicher zu gestalten. FAIR Signposting  ist aktuell kein formaler Standardisierungsprozess, sondern verfolgt einen niedrigschwelligen Ansatz, der es Maschinen ermöglicht, unter Umgehung proprietärer APIs auf einheitliche Weise mit Wissenschaftsportalen zu interagieren. Der Ansatz wurde unter anderem auf der 1st International Conference on FAIR Digital Objects (26.-28.10.2022, Leiden/NL) diskutiert und als aussichtsreich erachtet, die Interoperabilität wissenschaftlicher Objekte auf Datenrepositorien, Verlagsplattformen etc. maßgeblich befördern zu können und die FAIR Digital Objects (FDO) Spezifikation in einem Forschungsdatenrepository umzusetzen .

FAIR Signposting basiert vollständig auf weit verbreiteten Webprotokollen, die in IETF RFCs spezifiziert sind. Über die Einbindung typisierter Links werden Muster verdeutlicht, die in wissenschaftlichen Portalen wiederholt auftreten (z.B. DOI, Autoren-PIDs, Webadressen von Landingpage und deskriptiven Metadaten). Diese typisierten Links werden in HTML-Ressourcen in einfachen HTTP-Link-Headern und HTML-Link-Elementen bereitgestellt. Maschinenagenten erhalten dadurch einheitlich und leichtgewichtig Informationen zu diesen Elementen und deren Webadressen und können dorthin navigieren.

Dem FAIR Signposting-Ansatz entsprechend haben wir den Quellcode aller Landingpages von RADAR-Datensätzen mit typisierten Links angereichert und somit deren Maschinenlesbarkeit und  -verarbeitbarkeit zeitgemäß verbessert.

 

 

Hinweis: Dieses Software-Release betrifft auch die auf RADAR basierenden communityspezifischen Publikations-Services für Forschungsdaten: